Im Gespräch mit Dr. Norbert Sarnecki (Polen)
Norbert war vermutlich der erste der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler am Symposium, der die Blicke der Passanten auf sich zog. Nachdem er das untere Ende passend gerade gesägt hatte, ließ er sich seinen Robinienstamm aufstellen und arbeitete fortan auf einem kleinen Gerüst. Seine Kettensäge dröhnte scheinbar ununterbrechen. Er hatte ein Modell seines Entwurfes aus Wachs dabei, dass er immer wieder aufstellte und bei seiner Arbeit betrachtete. „Raven“ (Rabe) hatte er seinen Entwurf genannt.
Unser erstes Gespräch dauerte recht lange, da wir schnell feststellten, dass wir beide einen Bezug zu diesen klugen und intelligenten Vögeln haben, die fast menschliches Alter erreichen. Er zeigte mir Fotos von seinen Werken, bei denen immer wieder Raben dabei sind. Mal allein, mal in unmittelbarer Nähe einzelner Menschen.
Ich erzählte ihm, wie ich das Vertrauen von Raben innerhalb einer Woche gewinnen konnte und sie knapp außerhalb der Reichweite meiner Arme fotografieren durfte. Das war Norbert vertraut. „Ich habe einen Raben in meinem Kopf gefunden und so ist mein Entwurf entstanden“, sagte er mit einem Lachen.
Täglich verfolgte ich den Fortschritt wie auch die Forstschritte den anderen Künstlerinnen und Künstler. Norbert arbeitete fast ununterbrochen an dem mächtigen Robinienstamm und nach und nach nahm der Rabe Gestalt an.
Ab und zu störte ich ihn, er legte eine Pause ein und wir plauderten ein wenig.
Nun steht seine Skulptur unübersehbar auf dem Platz und wird dort mit den Skulpturen von Margret Holz und Paolo Vivian über den Winter bleiben.



Bei der Arbeit

Bei der Arbeit
Helmut P. Fleischhauer
Käthe-Kollwitz-Straße 2A
03149 Forst (Lausitz)