Im Gespräch mit Prof. Ingrid Struenze

Ingrid wohnt in Moskau und ist eine Nachfahrin von Deutschen, die im 19. Jahrhundert dem Ruf der Zaren gefolgt und nach Russland ausgewandert sind. Gleich bei unserer ersten Begegnung hob ich die Kamera und sie stellte sich sofort mit einem Lachen in Pose. Die Verständigung zwischen uns ist etwas schwierig. Sie spricht gut französisch, ich aber nicht. Ihre Kenntnisse der englischen Sprache sind begrenzt, aber mit Unterstützung ihres Russisch / Deutsch Wörterbuches klappt die Verständigung trotzdem. Ihre Skulptur aus Lindenholz nennt sie „admire“ (bewundern). Nachdem sie immer mehr die endgültige Form annimmt …. eine aufrechte Gestalt, die senkrecht nach oben in den Himmel schaut, frage ich sie, ob das ein religiöses Motiv sei. Sie überlegt eine Weile und meint: „Nein, ich mache Kunst für alle Menschen. Nur sie können es so interpretieren, wie sie es möchten. Ob wer darin eine Person sieht, die den Himmel bewundert, über das Universum grübelt oder ein Zwiegespräch mit Gott führt. Das überlasse ich den Betrachtern.“
Die Skulptur entwickelte sich weiter und an den Seiten entstand etwas wie Flügel. Ich frage wieder nach und Ingrid sagte: „Ja, es sind Flügel … oder auch Arme.“
Den Namen hat Ingrid geändert und gab ihrer Skulptur den Titel „Gespräch mit dem Himmel“. Ingrids Skulptur ist das erste Kunstwerk, das gleich am Freitag einen festen Platz vorne links im Altarraum der Stadtkirche St. Nikolai erhielt.
Kurz bevor das Werk in die Kirche transportiert wurde, traf ich Pfarrer Lange auf dem Platz. Er war begeistert über die Entscheidung des Standortes und interpretiert die Skulptur natürlich religiös.




Immer zu einem Spaß aufgelegt


„Gespräch mit dem Himmel“ oder „Das Gebet“



Endarbeiten



Helmut P. Fleischhauer
Käthe-Kollwitz-Straße 2A
03149 Forst (Lausitz)